Selbstmarketing – der Mensch als Marke

Selbstmarketing ist ein Spezialbereich des Marketing und wird auch Personal Branding oder Human Branding genannt. Ziel der Selbstvermarktung ist es, den Mensch als Marke mit all seinen Ecken und Kanten der eigenen Person zusätzlich zu seinen beruflichen Kompetenzen in den Fokus zu stellen. Aus dem Bereich der Promis, Musiker und Schauspieler kennen wir das schon lange, aber beim Thema Selbstmarketing für Unternehmen, UnternehmerInnen und Führungskräfte ist folgende Faustregel ausschlaggebend für beruflichen Erfolg: Personality First!

Wer das Ziel hat, sich von seinen Wettbewerbern zu unterscheiden und eine eigene Marke aufbauen will, der sollte in jedem Fall auf ein gutes Selbstmarketing setzen. Der vielleicht beste Tipp hier ist, sich kein „Spaßimage“ zu kreieren, was vielleicht bei Promis noch ganz nett sein mag, aber ein erfolgreiches Selbstmarketingkonzept basiert auf Authentizität. Immer entlang der eigenen Identität. Nur so kann sich auf Dauer Vertrauen aufbauen. Wer inszeniert oder vorgibt, wer anders zu sein, der wird früher oder später kläglich scheitern. Dies gilt auch für alle Internetauftritte: Social Media, Podcasts, Blogs, Videos ... Das Ziel eines erfolgreichen Selbstmarketing-Konzepts ist stets, sich authentisch und ehrlich zu präsentieren bzw. in Szene zu setzen – ohne zu inszenieren. Die gilt übrigens gleichermaßen auch für Unternehmen.

Alles mitmachen – alles gewinnen?

Oberstes Ziel des Selbstmarketings ist das Sich-Bewusst-Werden, dass hier kein „seelenloses“ Produkt vermarktet werden soll, welches sich je nach Kundenwünschen verbiegen lässt, sondern ein Mensch mit eigener Identität und Persönlichkeit. Das bedeutet, es ist nicht möglich, Menschen nach äußeren Faktoren zu formen wie ein Produkt. Sie bringen ihre Persönlichkeit schon mit. Wenn ein Mensch nicht extrovertiert, draufgängerisch oder schüchtern ist, wird er dies auch nie lernen – daran kann keine Marketingkampagne und kein Coaching etwas ändern. Beim professionellen Planen von Selbstmarketingmaßnahmen ist es deshalb essenziell, nur das zu wählen, was wirklich zu einem selbst passt und sich stimmig anfühlt. Kleiner Tipp: bitte keine falsche Bescheidenheit. Zeige aufrichtig all deine Soft Skills wie deine Fähigkeiten und Ansichten. Jeder Erfolg im beruflichen Kontext kann für deine Zielgruppe interessant sein.

Der neue Renner im Marketing sind zurzeit im Internet in vielen Netzwerken Videos in allen Variationen. Agenturen raten ihren Kunden, Videos zu ihrem Job oder auch mit privatem Inhalt zu veröffentlichen. Aber nicht alle Menschen stehen gerne vor der Kamera. Und das Schlimme an Videos ist: Es ist zu hören und zu sehen, wenn Menschen sich unwohl fühlen. Nicht jedem wurde selbstbewusstes Auftreten in die Wiege gelegt. Da hilft alles positive Denken nichts. Zwar gibt es immer einen Spielraum, so etwas mit Profis im Coaching zu trainieren, aber dennoch gilt im Selbstmarketing, die Stärken des Menschen zu betonen. Daher solltest du dir in eigener Sache überlegen, ob das Medium Video zu dir passt oder doch eher was anderes. Schreibst du gerne oder bist du besser im Sprechen? Je nachdem sollte die Wahl dann auf ein passendes Kommunikationsmittel wie einen Blog oder Podcast fallen. Wer allen Trends hinterherjagt, gewinnt am Ende nichts, sondern verliert sogar noch an Glaubwürdigkeit oder seinen guten Ruf.

Selbstmarketing heißt: sich selbst treu bleiben, aber sich weiterentwickeln

Als Person selbst zur Marke zu werden, ist die eine Herausforderung, eine zu bleiben steht auf einem anderen Blatt. Selbstmarketing bedeutet, sich selbst treu zu bleiben und dennoch stets im Rahmen der eigenen Persönlichkeitsentwicklung das eigene Handeln immer wieder zu hinterfragen. Sei es als Selbständiger, Führungskraft oder im Rahmen eines Unternehmens: Es gibt im Job keine Strategie, die 30 Jahre lang zu gleichbleibend hohem Erfolg führen kann. Gleichzeitig darf man sich jedoch nicht zu weit von der eigenen Marke entfernen, sonst verliert man an Glaubwürdigkeit und Akzeptanz. 

Vielmehr sollte die eigene Ausrichtung immer wieder an die sich verändernden Gegebenheiten angepasst werden. Doch wie stellt man fest, wann eine Aktualisierung fällig ist? In einem ersten Schritt nimm den Standpunkt des Kunden und hinterfrage aus dessen Blickwinkel, ob das eigene Thema noch relevant ist. Fakt ist nämlich, dass sich die Welt weiterdreht und Kunden ihre Sicht auf Themen verändern. Daher solltest du immer wissen, in welche Richtung sich deine Kunden auf der Arbeit oder auch privat bewegen. Spielen plötzlich Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein eine größere Rolle, so ist es vielleicht notwendig, sich den Gegebenheiten anzupassen. Daher solltest du regelmäßig im Internet, den Netzwerken oder auch analoger Werbung nachschauen, wohin der Trend zieht. Und je früher du die Veränderungen in deinem Job-Bereich erspürst, desto länger kannst du deinen Erfolg halten.

Auch sollte man seine eigenen Leistungen und Fähigkeiten bei der Arbeit und das berufliche Know-How regelmäßig dahingehend überprüfen, ob man noch up-to-date ist. Ganz nach dem Motto: Wer rastet der rostet. Daher unser Tipp: An seinen eigenen Stärken zu arbeiten und seine Kompetenzen auszubauen, sollte täglich auf dem Plan stehen.

Im Selbstmarketing müssen außen und innen zusammenpassen

Bestimmt jeder von uns hat schon einmal den Satz gesagt „Den oder Die habe ich mir ganz anders vorgestellt.“ Was so banal klingt, gleicht im Selbstmarketing einem Todesstoß. Jemand besucht zum Beispiel deine Website und sieht dort einen schicken Mann im Anzug, der in seinen Texten vermittelt, dass er selbstbewusst ist und Dinge gerne beim Namen nennt. Das hat bei einem potenziellen Kunden erstes Interesse geweckt. Soweit hat das Selbstmarketing hier wunderbar funktioniert. Doch was passiert, wenn dann zu einem ersten Termin ein schüchterner Mann in legerer Kleidung erscheint? Das hat sich der Kunde anders vorgestellt und wird diesen Mann mit Sicherheit nicht buchen. Die Inszenierung war also lediglich eine schicke Fassade, die nicht das gehalten hat, was versprochen wurde. Tipp am Rande: "You never have a second chance for the first impression" - der erste Eindruck sitzt! Und schafft Vertrauen.

Wichtig zu wissen ist, dass diese Differenz nicht unentdeckt bleiben kann, sie wird früher oder später offensichtlich. Auf Selbstmarketing bezogen bedeutet das, dass jeder, der sich in der Außendarstellung auf den Faktor Inszenierung konzentriert, die eigenen Kunden täuscht. Wer inszeniert, betrügt den Kunden. Und wer sich vornimmt zu inszenieren – also Dinge bewusst vortäuscht, von denen er weiß, dass er sie nicht halten kann – begeht vorsätzliche Täuschung.

Menschen gehen Geschäfte mit Menschen ein

Menschen machen nur Geschäfte mit Menschen, denen Sie vertrauen. Das heißt, wenn Menschen sich im Selbstmarketing eine schöne Fassade aufgebaut haben, ist das das Erste, was ein potenzieller Kunde zu sehen bekommt. Jedes Wort, jedes Bild, jede Farbe beeinflusst die Assoziationen, die dieser Kunde damit verbindet. Und wenn ihm gefällt, was er sieht, wird er sich an dich wenden. Wenn du nicht dem entsprichst, was der Kunde mit dir assoziiert, findet eine Irritation statt. Das ist nicht einmal unbedingt ein bewusster Vorgang, den der Kunde versprachlichen könnte. Es ist allein das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Und das verunsichert. Es führt dazu, dass kein Vertrauen aufgebaut wird, was wiederum zur Folge hat, dass Kunden dann doch nicht buchen.

Unternehmerisch ist es fatal, wenn auffliegt, dass du nicht halten kannst, was du versprochen hast. Es gibt dann zwei Möglichkeiten: Entweder wirst du viel Zeit und Energie brauchen, um diese Blockade bei deinen Kunden aufzulösen oder um deine Fassade aufrecht zu erhalten. Fakt ist, das kostet Unmengen an Ressourcen. Bedenke also, dass Täuschung langfristig noch nie jemandem genützt hat und dir unternehmerisch das Genick brechen kann. Wer erfolgreich Selbstmarketing betreiben will, sollte deshalb von Anfang an darauf setzen, sich authentisch und nahbar zu präsentieren – so klappt es auch mit den Kunden.

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Co-Autoren: Susanne Wagner, Uwe Klössing, Philippe Fiedler

 

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