Selbständigkeit: selbstbestimmt seine Existenz gestalten

Viele Menschen träumen davon, ihr eigener Herr zu sein. Sie haben den Kopf voll von Geschäftsideen und wollen diese nach ihren eigenen Vorstellungen in die Tat umsetzen. Leider scheitern bis zu 90% der Start-ups bereits innerhalb der ersten drei Jahre. Dies hat selten mit der Geschäftsidee an sich zu tun, sondern vielmehr mit „Blauäugigkeit“ in der wirtschaftlichen Umsetzung.

Sich „selbstständig“ machen hat in den ersten Jahren wenig mit der Romantik der Selbstbestimmung zu tun – es ist harte Arbeit, der viele Annehmlichkeiten eines Anstellungsverhältnisses fehlen. Daher sollte man sich vor der Gründung seines Gewerbes über folgende Dinge bewusst werden:

Selbstständigkeit bedeutet Eigenverantwortung

Selbstständig sein bedeutet:

• Selbst und ständig arbeiten. Das ist mehr als nur ein Spruch, das entspricht der Realität. Zumindest in den ersten Jahren.
• Keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Daher gilt es, finanzielle Polster aufzubauen.
• Die Krankenkasse muss selbst zu 100% finanziert werden – monatlich!
• Es wird keine Rente angespart. Zu diesem Zwecke sollte zusätzlich ein Polster aufgebaut werden.
• Das Unternehmen sitzt mit am Tisch. Dies muss vor allem in Familien klar sein und von allen wohlwollend mitgetragen werden.

Ist man sich dieser Punkte bewusst und möchte dennoch den Schritt in die Selbstständigkeit gehen, geht es an die Umsetzung der Existenzgründung.

Existenzgründung bedeutet im ersten Schritt: Geschäftsmodell festlegen und Businessplan erstellen

Wenn man ein Gewerbe anmeldet oder sich selbstständig macht, ist die erste Frage von Finanzamt, Banken und Krankenkasse nach dem Businessplan. Daher muss man sich, bevor es an die eigentliche Umsetzung der Geschäftsidee geht, erst einmal mit Zahlen, Daten, Fakten beschäftigen.

Das Geschäftsmodell bzw. der Businessplan müssen realistisch sein und Polster für schlechte Zeiten beinhalten. Je detaillierter, desto weniger kommen später böse Überraschungen auf einen zu. Was in den Bereich Geschäftsmodell hineinfällt, können Sie in diesem Glossar detaillierter nachlesen.

Steht der Rahmen auf einem soliden Fundament, geht es in einem zweiten Schritt darum, diesen mit Leben zu füllen.

Erfolg in der Selbstständigkeit verlangt nach einer sauberen Positionierung und einer klaren Strategie

Geschäftsmodell und Businessplan stehen – dann geht es jetzt daran, mit seiner Geschäftsidee konkret zu werden.

Grundlage jedweder Strategie, sei es im Vertrieb, im Marketing, Networking, Social Media Aktivitäten, Zielgruppenaufbau- und pflege ist eine saubere Positionierung. Es ist quasi das Ziel und die verschiedenen Strategien der Weg dorthin.

Wie möchte man sich auf dem Markt positionieren und präsentieren, wie möchte man sich von seinem Wettbewerb abheben, wie kann man die Wünsche und Bedürfnisse seiner Kunden erfüllen. Ist man sich dieser Faktoren bewusst und fühlt es sich stimmig an, dann können Strategien in die jeweilige Richtung angegangen werden.

Sich als Personal Brand selbstständig machen

Wer sich als Personal Brand selbstständig macht, unterliegt hingegen etwas anderen Kriterien. Selbstverständlich verlangt auch dies in der Vorbereitung der Gründung und während der Umsetzung der Selbstständigkeit ebenfalls ein Geschäftsmodell und einen Businessplan. Es braucht auch eine saubere Positionierung und sinnvolle Strategien. Aber es geht noch um mehr.

Wer sich selbst als Marke auf dem Markt präsentiert, tut dies mit mehr als Qualität in Produkt und Prozessen und einem schicken Markenversprechen. Der Mensch ist die Marke, das Produkt. Dieser unterliegt keinen Prozessen und Organisationsabläufen, sondern steht mit seiner Persönlichkeit, seiner Identität, seinen Werten und Haltungen, seinen Botschaften und Versprechungen im Mittelpunkt. Hier sind Kriterien wie Authentizität, Nahbarkeit, Ehrlichkeit, Offenheit und Personality first gefragt.

Mehr zu den Themen Geschäftsidee, Positionierung, Strategie und Vertrieb können Sie in dem Buch von Ben Schulz „Das große Personal Branding Handbuch“ nachlesen.