Alle wollen Veränderung, keiner tut was dafür
Themen wie Digitalisierung, Globalisierung, steigende Ansprüche der Mitarbeiter insbesondere der Generationen Y und Z sind schon lange bekannt, aber die Herausforderungen haben sich verschärft und die Arbeitswelt hat sich weiter verändert. Ein Zurück wird es nicht mehr geben. Wenn du 10 Menschen fragst, wer sich Veränderungen egal welcher Couleur wünscht, melden sich hochmotiviert und voller Vorfreude gleich 11. Dann frage, wer sich in diesem Zusammenhang freiwillig ändern würde. Es folgt betretenes Schweigen. Und dann frage weiter, wer diese unbedingt herbeigesehnten Veränderungen denn nun aktiv gestalten und steuern möchte. Und plötzlich stehst du alleine da.
„Die Zukunft wird nicht gemeistert von denen, die am Vergangenen kleben
Dies sagte schon Willy Brandt. Wer die Krise als Geschäftsführung und als Unternehmen überleben will, muss sich diesen Herausforderungen stellen. Weglaufen oder den Kopf in den Sand stecken, sind keine Optionen. Vielleicht sollten wir besser davon sprechen, sich diesen Herausforderungen stellen zu „dürfen“. In jeder Krise steckt die Möglichkeit, sie als Beginn einer kreativen Zeit wahrzunehmen. In Krisen brauchen Menschen Menschen und keine Zahlen, Daten oder Fakten. Offenheit, Ehrlichkeit und Vertrauen spielen eine entscheidende Rolle. Menschen brauchen jemanden, der ihnen Halt gibt, bei dem sie sich sicher fühlen.
Besondere Zeiten erfordern starke Leader
Viele C-Level-Führungskräfte sind jedoch nicht auf dieses Szenario vorbereitet. Die plötzliche zusätzliche Verantwortung, als Fels und GesprächspartnerIn den Mitarbeitenden den nötigen Halt zu geben und Sorgen mildern zu können, stellt sie vor eine große Herausforderung. Haltgebende Souveränität und Authentizität kann ein Mensch nur dann weitergeben, wenn er sich seiner Selbst bewusst ist. Wenn er in seiner Persönlichkeit mit allen Werten, Haltungen und Ansichten ruht und diese Kraft weitergeben und vorleben kann.
Leider verstecken sich viele Menschen im Tagesgeschehen, um möglichst wenig über sich selbst nachdenken zu müssen. Aber wer einen C-Level-Job anstrebt, wird um diesen Bereich der Persönlichkeitsentwicklung nicht herumkommen. Personal Branding ist das oberste Gebot! Dies können wir aus tiefster Überzeugung nach über 1.000 Positionierungsgesprächen und den Anfragen der letzten Jahre sagen.
Mitarbeitende führen heißt Menschen führen und keine Stabsstellen
Als Führungskraft hast du eine verantwortungsvolle Vorbildfunktion. Du bist die treibende Kraft, die für die Stimmung, Werte und Haltungen sorgt und diese authentisch vorlebt. Zeige deinen Mitarbeitenden, dass sie dir vertrauen können. Die folgenden vier Prinzipien helfen dir dabei, das Vertrauen deiner Mitarbeitenden in deine Person zu stärken:
- Transparenz: Mach deine Gedanken und Absichten sichtbar, kommuniziere sie regelmäßig, offen und ehrlich.
- Konsequenz: Lebe, was du sagst. Deinen Worten müssen Taten folgen, wenn du glaubwürdig bleiben willst.
- Konsistenz: Sei verlässlich. Wirf nicht alle drei Tage Meinungen und Pläne über Bord.
- Respekt: Zeige deinen Mitarbeitenden, dass du sie respektierst.
Die neuen Ansprüche der Mitarbeiter erfordern moderne Leader
Nicht nur der wirtschaftliche Wandel fordert ein Umdenken in den C-Etagen, sondern auch die wachsenden Anforderungen der Mitarbeitenden an das Unternehmen, für das sie arbeiten. Speziell die Generationen Y und Z sind gut ausgebildet, technikaffin und flexibel, erwarten jedoch, dass Arbeitsbedingungen wie Arbeitsplatz, Arbeitszeit und Gehalt stimmen. Traditioneller Respekt vor Vorgesetzten reicht nicht aus; sie folgen nur Führungskräfte n, die ihre Achtung und ihren Respekt durch Authentizität, Nähe und Sichtbarkeit verdienen. Dies erfordert von Führungskräften auch eine mediale Präsenz, sowohl intern, z. B. durch Videobotschaften, als auch extern in sozialen Medien. Dort bewegen sich die jungen Mitarbeitenden tagtäglich. Das ist ihr Alltag. Dort sind sie zu Hause. Auch dort sollten Sie als Leader also erlebbar sein. Diese medialen Aktivitäten machen Sie natürlich nicht nur für die eigenen Mitarbeitenden sicht- und erlebbar. Sie wirken selbstverständlich auch im Außen. Das Stichwort heißt:
Employer Branding
Die Generationen Y und Z recherchieren sehr genau, wo sie sich bewerben. Sie suchen nach einem Unternehmen, welches zu ihnen passt und nicht umgekehrt. Je authentischer, offener und ehrlicher du dich digital mit deiner Persönlichkeit, deinen Ecken und Kanten präsentierst, desto einfacher haben es zukünftige Mitarbeitende, sich für dein Unternehmen zu entscheiden. Hört sich schräg an? Nein. Qualifiziertes Personal sucht sich die Unternehmen mittlerweile aus und nicht umgekehrt. Da bekanntermaßen der Fisch immer am Kopf anfängt zu stinken, achtet die neue Generation darauf, welche Person mit welchen Ansichten, Werten und Visionen dem Unternehmen vorsteht. Daher solltest du deinen medialen Auftritt immer persönlich, anfassbar und vor allem echt gestalten. Punkte mit deiner Art, deinem Charakter, deiner Personality. Teile deine Motive, Werte und Einstellungen. Ein Chef hat Angestellte, ein Leader Follower.
Apropos Bewerbung – noch ein Grund für eine authentische mediale Präsenz
Die Zeiten lebenslanger Beschäftigung bei einem Unternehmen sind vorbei, auch für Führungskräfte. Gründe für Jobwechsel sind vielfältig: neue Herausforderungen, Unternehmenskrisen oder Insolvenzen. In höheren Positionen sind passende Stellen rar, daher ist eine starke Personal Brand vorteilhaft. Authentizität ist dabei entscheidend: Zeig deine Persönlichkeit, Werte und Visionen offen und ehrlich, um dir einen Namen zu machen und am Markt bekannt zu sein. Polarisiere ohne zu politisieren. Immer ehrlich. Immer offen. Immer nahbar. Immer Personality First.
Ein ganz persönlicher Grund für Personal Branding
Stell dir vor, du bist seit vielen Jahren im Beruf und an der Unternehmensspitze. Doch die Aufgaben, die dir nicht am Herzen liegen, nehmen zu. Pflichtbewusst hast du sie erledigt, aber jetzt fragst du dich: Soll das bis zur Rente so weitergehen? Halte inne und reflektiere – am besten mit einem Sparringspartner, der dich emotional und strategisch begleitet. Überlege: Wo stehe ich heute? Wo will ich hin? Was erfüllt mich? Worauf kann ich verzichten? Was treibt mich an? Wie soll meine Zukunft aussehen?
Stelle dich dieser sehr individuellen und persönlichen Arbeit. Sie hat nicht das Ziel der Vermarktung, sondern ist Teil einer lebenslangen Persönlichkeitsentwicklung. Sie kann der Anfang von etwas Neuem sein. Vielleicht zu etwas ganz Neuem. Dies muss weder besser bezahlt noch höher anerkannt werden. Sondern einfach nur wieder Spaß und Sinn machen.